Die Theatergruppe live on stage an den Münchner Kammerspielen!
Am Samstag, den 8. März 2025, dem Weltfrauentag, ehrten die Münchner Kammerspiele eine ihrer bedeutendsten Persönlichkeiten: Therese Giehse, die zugleich Namensgeberin unserer Schule ist. Anlässlich ihres 50. Todestages am 3. März widmeten die Kammerspiele dieser außergewöhnlichen Schauspielerin einen Galaabend. Und unsere Theatergruppe war nicht nur als Zuschauer dabei, sondern durfte mit einer eigens erarbeiteten Szene selbst auf der Bühne stehen.
Die Nachricht kam völlig überraschend: Eine Mail von den Münchner Kammerspielen mit der Einladung, an der Gala teilzunehmen. Schnell war klar: Das lassen wir uns nicht entgehen! Gemeinsam mit Elke Bauer, Theatervermittlerin an den Kammerspielen, entwickelten und probten wir eine Szene zu Therese Giehse. Inspiriert von der TV-Kultserie "Münchner Geschichten" und gespickt mit Zitaten der Schauspielerin, entstand ein schwungvoller Beitrag, der einen frischen Akzent setzte und die Veranstaltung grandios einleitete. Voller Motivation standen unsere Schauspielschüler als "coole Gang" auf der Kammerspiel-Bühne und präsentierten ihre Szene vor ausverkauftem Haus, als wäre das die selbstverständlichste Sache der Welt!
Therese Giehse war nicht nur eine herausragende Künstlerin, sondern auch eine mutige Kämpferin gegen den Nationalsozialismus. Abend für Abend eilte sie nach ihren Auftritten in den Münchner Kammerspielen zu weiteren Vorstellungen in der Nähe des Hofbräuhauses, wo sie sich in satirischen Stücken über Hitler lustig machte. Besonders prägend war ihr politisches Engagement mit der "Pfeffermühle", einem Kabarett, das sie gemeinsam mit Erika und Klaus Mann sowie Magnus Henning gründete. Ihr Einsatz für eine offene Gesellschaft und gegen Krieg macht sie bis heute zu einem Vorbild – auch für unsere Schulfamilie. Ihr unbeirrbarer Wille zur Selbstbestimmung spiegelt sich in unserem Schulmotto wider: "Wenn aus DU und ICH ein Wir wird".
Im Rahmen der Gala fanden namhafte Persönlichkeiten lobende Worte für unsere Schauspielschüler, darunter Dr. Charlotte Knobloch (Israelitische Kultusgemeinde München), Barbara Mundel (Intendantin der Münchner Kammerspiele) und Anton Biebl (Kulturreferent der Stadt München). Ein besonderer Höhepunkt für unsere Schüler war die Begegnung mit Günther Maria Halmer, der in der Kultserie "Münchner Geschichten" die Figur "Tscharlie" spielte. Er hielt eine bewegende Laudatio auf "Oma Häusler", die damals von Therese Giehse verkörpert wurde, und erweckte mit seinen Erinnerungen die große Schauspielerin noch einmal zum Leben.
In unserer Szene verarbeiteten wir verschiedene Zitate von Therese Giehse, mal humorvoll wie "Ich will ja nicht schön sein, ich will zum Theater", aufmunternd wie "Und im Übürigen muss jeder tun, was er für gut und richtig hält. Jeder hat seinen eigenen Weg", oder mahnend wie "Wenn wir's nicht hindern, sind wir schnell verlorn". Sicher hat das Auseinandersetzen mit der Persönlichkeit der Schauspielerin und ihrer Zeit bei unseren Schülern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und von allem Ernst des Themas einmal abgesehen war unsere Kammerspiel-Episode einfach ein großer Spaß, ein spannendes, kreatives Abenteuer!
Zum Schluss möchten wir uns herzlich bei den Münchner Kammerspielen für diese großartige Gelegenheit bedanken, bei Elke Bauer für die engagierte Zusammenarbeit und natürlich bei unserer Theatergruppe für ihre beeindruckende Leistung: Chapeau!
Martin Wiesböck und Andreas Müller
Biographischer Comic zum Leben von Therese Giehse von Barbara Yelin
Ein Hörspaziergang mit und über Therese Giehse
Programm "MK: Gala für Giehse"
Bericht Münchner Merkur; Mo. 10.03.2025